Wollstoffe
Wollstoffe kennen Näherinnen als gestrickte, dehnbare Maschenware, sie können aber auch gewebt werden. Aus diesen können beispielsweise Pullover oder Strickjacken genäht werden. Diese Stoffe werden aus den Fellen von Ziegen, Schafen, Kaninchen und Kamelen. Je gröber die Fasern aus denen der Wollstoff hergestellt wurde, desto gröber ist auch das Gewebe selbst. Wolle hat viele verschiedene gute Eigenschaften. Sie ist zum Beispiel schwer entflammbar, Wasser abweisend und sehr häufig auch noch angenehm wärmend. Gerade in der Winter- und Herbstzeit rücken Wollstoffe in den Mittelpunkt aller Nähbegeisterten, denn sie halten uns mit genähten Teilen wie Jacken, Stulpen und Mützen auch ideal die eisigen Temperaturen vom Leibe. Gestrickte Wollstoffe eignen sich hervorragen für Pullover oder Kleider. Filzige Wollstoffe wie beispielsweise Walkloden, sind nicht nur super wärmeisolieren und temperaturausgleichend, er hält sogar Nässe draußen. Einem ausgedehnten Winterspaziergang bei nasskalter Witterung steht nun nichts mehr im Wege.
Herstellung von Wollstoffen
Wollstoffe gibt es in unterschiedlichen Ausführung. Normalerweise kennen wir Wollstoffe als gestrickte und dehnbare Maschenware. Aus diesen Wollstoffen werden Pullover und Strickjacken genäht. Aber sie können nicht nur gestrickt werden, sondern auch gewebt. Bestes Beispiel ist der Loden. Loden ist ein gewebter, dichter und schwerer Wollstoff. Das Schurwolle Gewebe wird Wärme und Wasser ausgesetzt und verfilzt dabei. Der Prozess des verfilzen wird Walken genannt. Der am Ende entstandene Stoff wird Walkloden genannt und ist ein melierter Wollstoff mit klassischer Optik und einer Vielzahl von positiven Merkmalen.
Eigenschaften von Wollstoffen
Bei der Verwendung von Wolle, machen wir uns Mechanismen der Natur zu nutze. Die für Walkloden und andere Wollstoffe verwendete Schurwolle, stammt von Schafen. Das dichte Fell der Schafe schließt Luft in kleinen Hohlräumen ein und isoliert damit im hohen Grad Wärme. Beim Walken der gewebten Wollstoffe passiert das selbe. Beim Herstellungsprozess verdichtet sich auch gleichzeitig das Gewebe und macht Walkloden zusätzlich auch noch wasserabweisend und winddicht. Trotz dieser Eigenschaft ist der Wollstoff immer noch atmungsaktiv. Schweiß wird vom Gewebe aufgenommen und anschließend nach außen hin abgegeben. Gerade aus diesem Grund ist Walkloden bei alpinem Wandern äußerst beliebt. Eine weitere positive Eigenschaft ist, dass Walkloden praktisch schmutzresistent sind. Schlechte Gerüchte werden ausgelüftet und getrocknete Verunreinigungen können leicht abgebürstet werden. Gewalkte Wollstoffe fallen zwar weich, fühlen sich aber auch rau bis leicht kratzig an. Manche empfinden dies als unangenehm. Mit einem Futterstoff wie beispielsweise Doubleface Wollstoff mit Jersey Innenseite kann man dem Abhilfe schaffen.
Der Zuschnitt von Wollstoffen
Mithilfe einer scharfen Schere oder einem Rollschneide gestaltet sich der Zuschnitt von gewebten Wollstoffen und Walkloden recht unkompliziert. Wer die Schnittmuster auf den Stoff überträgt, sollte auf Schneiderkreide zurückgreifen. Diese lässt sich leicht ausklopfen oder verreiben. Wer ganz auf Markierungen verzichten möchte, kann alternativ auch direkt am Schnittmuster entlang ausschneiden. Wer die Schnitteile zusammen stecken möchte, sollte am besten Stecknadeln mit großen Köpfen neben, da diese gut im Gewebe sichtbar bleiben und so nicht übersehen werden können. Auf Saumzugaben kann verzichtet werden, da Walkloden nicht ausfransen und somit auch nicht gesäumt werden.
Das Nähen von Wollstoffen
Das Nähen von Wollstoffe und Walkloden ist eine leichte Aufgabe und auch für Anfänger keine schwierige Angelegenheit. Als Nadel verwendet man am besten eine Universalnadel mittlerer Stärke, zum Beispiel 80NM. Ersatznadeln sollten sie am besten immer zur Hand haben bei der Verarbeitung der Wollstoffe oder Walkloden. Die Nadel kann beim nähen von gewalkten Wollstoffen schneller abstumpfen als üblich. Zusammennähen kann man die Wollstoffe mit einem einfachen Geradstich und nicht zu kurzer Stichlänge, da das Gewebe nicht elastisch ist. Auf lästiges umsäumen und versäubern von Schnittkanten kann bei der Verarbeitung getrost verzichtet werden, da Walkloden und Wollstoffe nicht ausfransen.
Waschen von Wollstoffen
Es hört sich vielleicht seltsam an, aber Wollstoffe wie zum Beispiel Walkloden dürfen weder in der Waschmaschine noch mit der Hand waschen. Beim Waschen würde man die positiven Eigenschaften sowie die Struktur des Gewebes zerstören. Das gilt auch für chemische Reinigungen. Eine intensive Reinigung ist bei Wollstoffen schlichtweg unnötig, da diese nicht verschmutzen und Verschmutzungen nach dem Trocknen einfach weggebürstet werden können. Durch die atmungsaktive Eigenschaft lüften sich schlechte Gerüche aus.